pop up image

Die Top 3 der Agile-Methoden für das Projektmanagement

Lernen Sie die Top 3 der Agile-Methoden für das Projektmanagement und ihre Unterschiede kennen.

Die Agile-Bewegung entstand 2001 und ihr Zweck bestand zuerst darin, Leitlinien und Werte zu liefern, die Softwareteams bei der Verbesserung von Entwicklungsprozessen und besserer Anpassung und Reaktion an bzw. auf sich verändernde Kundenbedürfnisse helfen.

Der Hintergedanke von Agile war die Abschaffung schwerfälliger Softwareentwicklungsprozesse und die Empfehlung von Alternativen, die Teams dabei helfen, ihre Projekte flexibler zu verwalten. Danach wurden verschiedene Methoden und Frameworks auf Basis der Werte und Prinzipien von Agile erarbeitet oder wiederbelebt.

Als Agile Anfang des 21. Jahrhunderts zum Trendthema wurde, profitierten viele Frameworks von der Begeisterung und wurden schnell berühmt (Scrum, SAFe etc.). Allerdings mussten viele Unternehmen, die eigentlich agiler werden wollten, feststellen, dass Frameworks mit vielen Vorschriften und Agilität nicht unbedingt zusammenpassen. Deshalb suchen heute viele Unternehmen nach Methoden, die einen stabilen Workflow schaffen und stützen und Prozesse an ihre eigenen Bedürfnisse anpassen können, anstatt sich Vorschriften von Frameworks machen zu lassen.

Heute sind die beliebtesten agilen Methoden bzw. Frameworks für das Projektmanagement Kanban, Scrum und Scrumban.

Wir beginnen mit Kanban.

Kanban

Kanban ist eine Methode, die schon vor einem Jahrzehnt erarbeitet wurde. Sie konzentriert sich auf Änderung durch Weiterentwicklung und stetige Prozessverbesserungen.

Die Methode fußt auf 6 Praktiken:

  • Die Arbeit visualisieren
  • Laufende Arbeit begrenzen
  • Workflow-Management
  • Prozessrichtlinien ausformulieren
  • Feedbackschleifen einführen
  • Gemeinsam verbessern

Teams visualisieren ihre Arbeit auf einem Kanban-Board, das als Informationszentrale fungiert, in dem alle Aufgaben platziert werden. So können die Menschen Informationen viel schneller austauschen und effektiver zusammenarbeiten, auch wenn sie verschiedene Projekte haben.

Agile Kanban

Ein Kanban-Board ist in Spalten unterteilt, die verschiedene Phasen des Workflows darstellen. So können Projektmanager und Teams die Arbeit besser verwalten, verschiedene Projekte verfolgen und sich einen besseren Prozessüberblick verschaffen.

Eine der wichtigsten Kanban-Praktiken ist die Begrenzung der laufenden Arbeit. Das WIP-Limit ist die Arbeitsmenge, die in jeder Boardspalte vorhanden sein darf. Das ist eines der effektivsten Tools, mit dem Sie in Ihrem Team für Fokus sorgen können. Ihr Team kann sich darauf konzentrieren, Aufgaben abzuschließen und die Gesamteffizienz verbessern.

Andererseits wissen wir alle, dass jedes Projekt, jedes Team und jeder Mensch anders ist. Verschiedene Teams bringen unterschiedliche Fähigkeiten, Erfahrungen und Fachwissen mit. Verschiedene Projekte weisen unterschiedliche Umfänge, Budgets etc. auf.

Deshalb empfiehlt Kanban, mit dem zu beginnen, was Sie gerade tun und sich langsam weiterzuentwickeln. Keine drastischen Änderungen, keine Revolutionen. Dadurch wird Kanban zu einer der anpassungsfähigsten Methoden für das agile Projektmanagement.

Kanban kann sogar von jedem Team in Ihrem Unternehmen von der IT bis zum Marketing genutzt werden. Die wesentlichen Gründe dafür sind, dass Kanban:

  • die aktuellen Prozesse und Rollen respektiert
  • keine revolutionären, sondern evolutionäre Änderungen erfordert
  • empfiehlt, dass Sie sich langsam weiterentwickeln und versuchen, sich stetig zu verbessern

Wenn Sie Kanban nutzen möchten, setzen Sie es einfach auf Ihre aktuellen Prozesse auf und verbessern Sie sich Schritt für Schritt.

Mehr Informationen zu Kanban gibt es hier.

Scrum

Viele glauben, dass Scrum eine Methode ist, stattdessen handelt es sich um ein präskriptives Framework. Seinem Wesen nach ist es ein iterativer Ansatz mit Zeitintervallen und kleinen Projektzyklen namens Sprints. Hauptzweck ist es, Teams dabei zu unterstützen, Produkte mit dem höchstmöglichen Wert produktiv und kreativ auszuliefern.

Es gibt 3 unveränderliche Rollen:

  • Product Owner
  • Scrum Master
  • Team

Der Product Owner stellt Kunden und andere externe Beteiligte dar. Er/Sie organisiert und verwaltet das Produkt-Backlog – eine vorrangige Aufgabenliste aller Elemente, die für das Produkt benötigt werden. Auf der anderen Seite ist der Scrum Master der Leiter des Teams und hilft allen dabei, die Regeln richtig zu verstehen und anzuwenden.

Agile Scrum

Das Sprint-Backlog sollte mit Elementen aus dem Produkt-Backlog befüllt werden, bis die Kapazitätsgrenze für den Sprint erreicht ist. Die Arbeit selbst wird während des Sprints von einem selbst organisierten Team erledigt. Der Sprint ist praktisch ein Projekt mit fester Länge von maximal einem Monat.

Es gibt 4 wichtige Scrum-Ereignisse:

  • Sprintplanung
  • Täglicher Scrum
  • Sprintprüfung
  • Sprintrückblick

Interessant dabei ist, dass im ursprünglichen Paper, in dem der Rahmen und später der Scrum-Leitfaden ausformuliert wurden, die Autoren nie ein Aufgaben-Board erwähnt haben.

Heute erleben wir jedoch, dass alle Teams oder Unternehmen bei der Anwendung von Scrum ein Aufgaben-Board nutzen – ein von Kanban entliehenes Verfahren.

Letztendlich verbessert das Board die Transparenz und fördert die Werte des agilen Projektmanagement.

Scrumban

Als Kanban immer beliebter wurde, erkannten einige in der Agile-Gemeinschaft die Möglichkeit, eine Methode zu entwickeln, mit der Scrum-Teams einfach vorankommen und sich auf stetige Verbesserung und Weiterentwicklung konzentrieren können. So entstand Scrumban.

Interessant ist, dass 81 % der Scrum Master Kanban neben Scrum einsetzen.

Scrumban nimmt die Philosophie und die Praktiken von Kanban und setzt sie auf Scrum auf; außerdem wurden einige Regeln beseitigt.

Sehen wir uns an, was Scrumban von Kanban übernommen hat.

Die Arbeit visualisieren. Das ist die erste Pflichtvorgabe in Scrumban und sehr wichtig, denn während Scrum kein Board vorschreibt, ist es in Kanban Pflicht.

Laufende Arbeit (WIP) begrenzen. Wenn Sie irgendwann etwas von Kanban gehört haben, wissen Sie, dass das WIP-Limit alles verändert – es ist eine der wichtigsten Agile-Kennzahlen. Scrumban nimmt diese Praktik auf und wendet sie erfolgreich an, sodass sich die Teams auf das Abschließen von Aufgaben konzentrieren können. WIP-Limits sind eine gute Voraussetzung für ein „Pull-System“, bei dem Aufgaben auf natürliche Weise in den Workflow gelangen und nicht angestoßen werden müssen.

Das Board erweitern. Mit anderen Worten, mehr Spalten zum Board hinzufügen. Das ist typisch für Kanban und eine großartige Möglichkeit zur Visualisierung der verschiedenen Workflow-Schritte auf dem Board. So hat Ihr Team eine bessere Prozessübersicht und Sie können genau sehen, wo im Prozess Engpässe auftreten.

Prioritäten. Scrumban wendet eine weitere Technik von Kanban an – Prioritäten setzen. Das ist ziemlich einfach. Sie sortieren die Karten in der Spalte „Angefordert“ (To Do) nach einer einfachen Regel: Die oberste ist am wichtigsten. Mit dieser Regel im Hinterkopf zieht das Team die Karten eine nach der anderen.

(Nicht mehr) schätzen. Hier wird Scrumban wahrscheinlich Kanban untreu. Warum? Scrumban sagt, dass man das Arbeitsvolumen nicht schätzen muss. Sie betrachten die Sache so: Laut Lean ist jede Aktivität, die keinen Wert zum Endergebnis beiträgt, Verschwendung. In diesem Sinne ist Schätzen eine verschwenderische Aktivität. Deshalb sind die Planungssitzungen in Scrumban relativ kurz und konzentrieren sich auf Prioritäten anstatt auf Schätzungen.

Planung nach Bedarf. Das ist einer der wesentlichen Unterschiede zwischen Scrum und Scrumban. Scrumban streicht die Sprintplanung in ihrer eigentlichen Form. Stattdessen plant das Team nach Bedarf. Mit anderen Worten: Das Team zieht Aufgaben aus dem Backlog, bis es leer ist. Erst dann plant das Team weitere Aufgaben.

Agile Scrumban

Wie Sie sehen, ist Scrumban praktisch die Erweiterung von Scrum mit den Grundsätzen und Praktiken von Kanban. So können Teams ihren Output steigern und Verschwendung reduzieren, während sie mehr Transparenz und Produktivität erhalten. Außerdem können die Teams so das volle Potenzial der agilen Planung erschließen.

Weitere nennenswerte Kandidaten

Es gibt weitere agile Projektmanagement-Methoden, die einen positive Einfluss auf die Entwicklung der Agile-Gemeinschaft hatten, mit den Jahren aber verdrängt wurden. Deshalb widmen wir diesen nicht gleich mehrere Absätze, möchten aber einige davon erwähnen: XP, Crystal, FDD, DSDM und weitere.

Extreme Programming (XP)

Extreme Programming ist eine Agile-Methode, die in der Softwareentwicklung verwendet wird und sich auf den häufigen Produktrelease konzentriert. Mit dieser Methode können Änderungen im Kundenbedarf umgesetzt und die Produktqualität verbessert werden. Aufgrund der kurzen Entwicklungszyklen kann die Agile-Methode dazu beitragen, Kosten zu reduzieren und die gewünschten Änderungen umzusetzen.

XP bietet ein hohes Maß an Zusammenarbeit und dreht sich um die folgenden 5 Werte:

  • Kommunikation
  • Einfachheit
  • Mut
  • Feedback
  • Respekt

Crystal

Die Crystal-Methode ist eine Gruppe kleinerer Agile-Methoden wie z.B. Crystal Clear, Crystal Yellow, Crystal Red usw. Crystal konzentriert sich auf die frühe Lieferung von funktionsfähiger Software, Häufigkeit, weniger Bürokratie und eine höhere Einbeziehung der Benutzer. Sie bietet 3 Hauptfaktoren, die die einzigartigen Eigenschaften von Projekten bestimmen: Team-Größe, Systemkritikalität und Projektpriorisierung. Projekte werden in vier Stufen eingeteilt: Komfort (Comfort, C), Frei Verfügbares Geld (Discretionary Money, D), Erforderliches Geld (Essential Money, E) und Leben (Life, L). Die Crystal-Agile-Methoden nehmen die Eigenschaften des jeweiligen Projekts in Betracht und sorgen auf diese Weise dafür, dass die Produktqualität gewährleistet wird. Die Methoden konzentrieren sich auf:

  • Interaktion
  • Menschen
  • Gemeinschaft
  • Kenntnisse
  • Kommunikation
  • Talent

Feature-Driven Development (FDD)

Die FDD-Agile-Methode beschäftigt sich damit, im zweiwöchigen Abstand Modelle in Produkte umzuwandeln. Das Modell wird dann mitsamt einer Liste von Features erstellt. Es werden für jedes Feature, Entwicklungsvorhaben und Design Pläne umgesetzt. Nach einer Reihe von Untersuchungen wird eine Testeinheit durchgeführt, um sicherzustellen, dass das Modell bereit ist, in die Fertigung überzugehen.

FDD plädiert für eine straffe Organisation des Entwicklungsprozesses, was in Folge eine brauchbare Software hervorbringt, die regelmäßig produziert werden kann. FDD ermöglicht hochwertige Dokumentation und Design-/Code-Assessment. Der FDD-Prozess enthält 5 Grundaktivitäten:

  • Die Entwicklung eines Gesamtmodells
  • Die Entwicklung einer Liste von Features
  • Die Erstellung eines Entwicklungsplans
  • Die Gestaltung des Features
  • Die Entwicklung

Am Anfang hatte Scrum eine ziemlich gute Akzeptanz (was heute immer noch der Fall ist) und etablierte sich in der Softwareentwicklung. Allerdings gewannen mit den Jahren Kanban, Scrumban und Hybridmodelle an Beliebtheit, wodurch sich Agile auch in anderen Branchen verbreiten konnte. Insgesamt sind Kanban, Scrum und Scrumban die Top 3, die den Sprung geschafft und sich in anderen Branchen wie Produktentwicklung, Architektur, Marketing, Finanzdienstleistungen, Gesundheitswesen, Versicherungswesen, Bildungswesen und anderen etabliert haben.

Wir bieten die flexibelste Softwareplattform 

für ergebnisorientierte Unternehmensagilität.

 

In Summary

Am Anfang gab es viele verschiedene agile Projektmanagementmethoden und -ansätze, doch mit der Zeit haben sich drei davon erfolgreich in anderen Branchen etabliert und allgemeine Bekanntheit erlangt:

  • Kanban – eine Methode, die sich auf stetige Verbesserung konzentriert und Ihnen hilft, die Schwachstellen Ihres Workflows zu finden
  • Scrum – ein präskriptives Framework mit einem iterativ-inkrementellen Ansatz zur Optimierung der Vorhersagbarkeit und Risikokontrolle
  • Scrumban – eine Kombination aus beiden, die die Kanban-Praktiken in Scrum übernimmt und es Scrum-Teams erleichtert, sich auf stetige Verbesserung zu konzentrieren

Starten Sie jetzt Ihre kostenlose Testversion und erhalten Sie Zugriff auf alle Funktionen.

Während der 14-tägigen Testperiode können Sie auch Ihr Team einladen, die App in einer produktiven Umgebung zu testen.